Testbericht LoneRider MotoBags & Zubehör


Nun habe ich mit etwas Verzögerung, wegen Lieferschwierigkeiten, meine MotoBags inkl. Zubehör von LoneRider erhalten und auch schon ein paar Ausflüge gemacht inkl. einer effektiven Reise an Pfingsten 2022. Gerade auf der Reise an Pfingsten hatte ich von allem etwas: Massiver Regen, Heiss, Offroad inkl. wirklich im Gelände und schnelle Kurvenfahrten.

 

Somit ist Zeit meine erste Eindrücke des Gepäcksystems zu ziehen als Ersatz meiner BMW-Alukoffer, welche ich vorher hatte 😉

Motobags (Seitentaschen mit Innentaschen)

MotoBags mit blauen Bänder und individuellem Logo-Patch
MotoBags mit blauen Bänder und individuellem Logo-Patch

Ich kannte die MotoBags grundsätzlich schon vorher. Was mich jedoch immer abschreckte diese zu probieren war die Tatsache, dass diese früher fix am Adventureträger der GS montiert war und man diese nicht einfach abnehmen konnte. Für mich sehr relevant, da ich das Gepäcksystem wirklich nur auf Reisen dran haben will und nicht das ganze Jahr leer durch die Gegend chauffieren!

 

Nun können die MotoBags mittels Schnellverschluss am Adventureträger montiert und somit auch entfernt werden. Gerade die Möglichkeit diese entfernen zu können ist auch bei Offroadtouren alleine mit Stürzen für mich ein MUSS; die GS ist schon schwer genug auch ohne das Gepäck dran 😅

 

Folgende Vorteile bieten die MotoBags, welche mich auch in der Praxis überzeugt haben:

  • Grundsätzlich schon mal recht wasserdicht durch den Rollverschluss der Taschen (hatte aber auch im stundenlangen Vollregen kein Wasser in den Taschen 👍🏼)
  • Die Seitentaschen sind flexibel und nicht starr wie Alukoffer (somit passt auch al mehr rein, als das Packvolumen aussagt und die Taschen passen sich an)
  • Taschen sind aber auch leer formgebend und fallen dann nicht einfach zusammen (wird durch entsprechende Stützen innen erreicht)
  • Montag, Demontage und Verschliessmöglickeit funktionieren problemlos und sind alltagstauglich
  • Meine anfänglichen Befürchtungen, dass man die Innentasche mit dem Gepäck nicht gut in flexible Seitentaschen bekommt, haben sich nicht bewahrheitet -> Das geht echt sehr gut 👍🏼
  • Mit den Seitentaschen werden auch nochmals wasserdichte Innentaschen mitgeliefert; somit also doppelte Sicherheit, dass nix nass wird. Abgesehen davon ist das sehr praktisch um nur den Inhalt ins Hotel etc. zu nehmen ohne dass man gleich die ganze Seitentasche abmontieren und mitnehmen muss
  • Die Möglichkeit die Verschlussschnallen farblich zu variieren (gibt versch. Farben, für mich musste es aber logischerweise Blau sein 😜)
  • Die Möglichkeit mit Klettpatches den Seitenkoffern einen persönlichen Touch zu geben (Bei mir ist ja mein Logo und Schriftzug darauf; für Viele aber vermutlich nicht so relevant 😉)
  • Diverse Möglichkeiten Zusatzgepäck zu montieren (Grundprinzip Mollesystem der Armee)
  • Die Möglichkeit, dass jede Seitentaschen in Bezug auf den Inhalt versperrt werden kann, wie auch die Taschen selbst am Adventureträger zu versperren
  • Auf- und Zumachen des Rollverschlusses funktioniert problemlos. Da hatte ich auch Bedenken, dass man viiiel länger haben wird als bei den Alukoffern. Geht zwar länger, ist aber kein wirkliches Problem => Die Regensachen packe ich einfach nicht mehr in die Koffer, wie früher, sondern in die aufgesetzten MiniBag-Taschen.
  • Bessere Schräglagenfreiheit als mit den Alukoffern und generell nicht so breit im montierten Zustand (Dafür auch weniger Fassungsvermögen!)

Es gibt aber natürlich auch ein paar Punkte, welche mich nicht so überzeugt haben, bzw. welche für mich nicht optimal sind:

  • Zahlenschlösser zur Versperrung des Inhalts werden zwar mitgeliefert, hätte es aber besser gefunden, wenn es Schlösser wären, welche mit dem selben Schlüssel bedient werden könnten, mit welchem man auch die Seitentaschen am Träger versperrt
  • Die wasserdichte Abdeckung des Schlosses der Seitentaschen zur Versperrung am Träger machen keinen guten Eindruck! Da hatte ich bereits schon Schmutz drin und einer war bei Lieferung schon defekt...
  • Zusatztaschen von LoneRider selbst, lassen sich, mit Ausnahme vom Einschlaufen in das Molle-System, nicht so gut befestigen. Die Seitenbefestigungen der MiniBags hinten rutschen immer wieder von selbst raus und halten nicht, da die Befestigungen zu lang gestaltet sind
  • Meinen Touratech-Rucksack mit den Befestigungen für den Alukoffer, kann ich leider nicht mehr so komfortabel auf den MotoBags montieren. Dieser Rucksack oben aufgesetzt hatte sich bei mir auf längeren Reisen echt bewährt... => Hier ist auch generell das Problem, dass die Verschlaufung des Mollesystems in längsachse der Seitentaschen liegt und nicht quer. Somit fällt die Befestigung von allem Zusatzgepäck, was man sich sonst so gewöhnt ist und welches man gerne  längs montieren möchte, schwer, bzw. ist so nicht einfach möglich
  • Die Halter der Gurtbänder, welche die angezogenen Bänder kompakt am Gepäck halten, sind schlecht gemacht. Da rutscht mir immer mal wieder ein Band raus und flattert dann in der Gegend rum. Hier hätte sich etwas bessere Qualität des Material gelohnt!
  • Der Raum über dem Auspuff geht verloren, da das Gepäck keine Aussparung dafür hat, wie der BMW-Koffer. Somit geht Raum verloren, welcher im Konzept von LoneRider nicht verwendet wird. Generell ist die Seitentasche auf der Auspuffseite recht weit weg von der Mittelachse des Motorrades; fällt aber nicht negativ auf beim Fahren 👍🏼

Also nicht alles perfekt, aber dennoch meine neue Lieblingslösung als Gepäcksystem. Sehr funktional, langlebiger als Alukoffer (in Bezug auf Dichtigkeit) und schon ein durchdachtes Konzept

Zubehör (Minibags / Tailbag, Patches)

Zusatz-Bags hinten links und rechts
Zusatz-Bags hinten links und rechts

Mit den MotoBags (Seitentaschen) habe ich mir gleich auch noch 2 MiniBags (6ltr) mitbestellt, wie auch 1 Tailbag (3ltr) um mein Werkzeug zu verstauen.

Ziel der MiniBags war, dass ich darin die Regenhose und Jacke verstauen kann, anstatt in den MotoBags um schnellen Zugriff darauf zu haben.

 

1 MiniBag habe ich hinten links an den MotoBag montiert mittels Mollesystem und den Tailbag hinten rechts.

=> Vor den MotoBags könnte man zwar auch noch Zusatzmaterial befestigen, was ich aber nicht möchte, da ich dort beim Offroadfahren Raum haben will ohne irgendwo hängen zu bleiben.

 

Die Verarbeitung und Schlaufensysteme bei diesen Zusatztaschen, sind gut gelöst und machen deren Einsatz, bzw. Befestigung sehr flexiblel. Mein Plan die komplette Regenbekleidung in 1 MiniBag zu packen, ging leider nicht auf, da nicht beides Platz hat darin...das liegt aber natürlich auch an der sehr voluminösen Regenbeklcidung von BMW-Motorrad, da das Goretex halt schon mehr Platz braucht.

 

Gut die MiniBags wurden eigentlich konstruiert um an die oberen Sturzbügel (z.B. bei der GS Adventure) montiert zu werden. Das merkt man auch, da sich diese Taschen eben nicht eng an die MotoBags anschnallen lassen mit den mitgelieferten Montagebänder. Ich denke zwar, dass diese Bags auch nur mit dem Mollesystem halten würden (haben Sie bei mir Offroad ja eigentlich auch), aber ich hätte diese dennoch gerne noch zusätzlich gesichert. Der Tag wird kommen, wo ich wieder anhalte und so ein Bag nicht mehr am Gepäck sein wird......

 

Der grosse Vorteil dieser Zusatztaschen ist, welche es auch noch in anderen Grössen gibt, dass man damit rund um die MotoBags nach Bedarf noch weitere Taschen befestigen kann und sich somit das transportable Volumen vergrössert => Dies ist für mich zwar nicht relevant, da ich nicht mal das Volumen der MotoBags (38ltr & 31ltr) benötige; aber dennoch lieber gewisse Sachen ausserhalb der Seitentasche haben möchte mit schnellem Zugriff (Medikit z.B.)


Fazit

Ich werde mit dem LoneRider-Gepäcksystem weiterhin reisen, da es mich in Summe überzeugt hat und ich einige Vorteile gegenüber den Alukoffern sehe ohne Nachteile zu haben.

 

Was man auch erwähnen muss ist die Crew hinter den Produkten von LoneRider. Sei es Anna vom Versand- und Kundendienst, die Produkteentwicklung oder der Hausfotograf und Medienverantworliche. Alle sind sehr zuvorkommend und machen vieles über die LoneRider-Community, was voll im Trend der Zeit steht und somit auch die Produkte basierend auf Kundenbedürfnisse weiterentwickeln werden.

=> Nur so als Beispiel ist LoneRider aktuell daran ihre MotoBags mit einem Rackless-System zu entwickeln, welches analog der Vario-Koffer bei den BMW's direkt montiert werden kann; es gibt aktuell kein anderer Hersteller, welches sich dieser Möglickeit bis anhin bedient hat! Obwohl die GS ja das meist verkaufte Motorrad überhaupt ist.

 

Preis-/Leistung stimmt bei diesem Produkt meiner Meinung nach und ich kann dieses Gepäcksystem empfehlen.

Sollte ich später noch andere Erfahrungen machen, werde ich diese hier als Update anhängen