Der heutige Tag wurde als strengster am Briefing angekündigt. Ich rechnete damit heute nicht rechtzeitig ins Ziel zu kommen anhand dessen und auch aus dem Grund, dass es gemütlicher angehen wollte. Umso überraschter war ich dann, als ich schon 3 h vor der Deadline im Ziel ankam 😬

Die Gegend, welche wir befahren haben, war sensationell schön. Wir sind auch auf ein Hochplateau rauf gefahren, wo der Ausblick gigantisch war. Auf diesem Hochplateau schlängelten wir uns über das ganze Plateau durch Wiesen, Felsen etc. -> Bei uns Zuhause unvollstellbar 😅
Mein Plan war ja für heute, dass ich es ruhiger und gemütlicher nehmen wollte. Naja ich habe ja den ein oder anderen Fotostopp eingelegt, aber auf der Piste musste ich dann doch einfach Gas geben 🏍️💨 😊
Das Gelände war heute wirklich sehr hart und immer wieder mit scharfkantigen Felsstücken und sehr grobem Schotter durchsetzt. Das Fahrwerk ist einige Male durchgeschlagen, weil ich einen Felsbrocken einfach zu spät sah.
Auch für die Reifen war dieser Untergrund sehr fordern; ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wie viele es nun am Wegrand waren, welche ihre Schlauchreifen flickten 😂 Es waren unzählige. Etwas erstaunt war ich dann, als ich sogar einen GS-Fahrer traf, welcher ebenfalls bei dem Schlauchlosreifen einen Platten hatte (Ich sag nur Metzler Karoo dazu 😅)
Ich hatte selbst zwar keinen Platten, aber auch meine Reifen mussten heute viel einstecken 🙈 Ich hoffe die halten noch bis Ende der Rally und gerne auch noch bis ich wieder Zuhause bin 😬

Mein „Zwischenfall“ heute war eher Gepäcklastig…Die Erfahrung der Sauerei eines kaputten Marmeladenglases im TopCase hatte ich ja schon mal gemacht. Nun diesmal waren es die Isostar-Tabletten, welche es komplett in Staub verwandelt und in der kompletten Tasche verteilt hat….Das war vielleicht eine Sauerei, welche ich heute noch durch waschen aller Gepäckteile beheben musste, da ich das alles morgen wieder brauche (Werkzeug, Luftpumpe, Medikit, Ersatzmaterial etc.) Besonders ärgerlich dabei, dass meine komplette Werkzeugrolle völlig eingesaut war 🙈
Also heute nicht nur Kleider waschen, sondern auch das ganze Gepäck; so konnte ich die Zeit, welche ich früher im Ziel war dazu nutzen 😂
Unfälle & Verletzte sowie Materialschäden
Zu dieser Bilanz muss ich jetzt nach 2 Tagen auch mal noch etwas schreiben….. es gibt nach diesen ersten 2 Fahrtagen schon diverse Verletzte (Brüche, gerissene Bänder, gebrochene Rippen usw.). Das Gelände ist zwar schon sehr anspruchsvoll, keine Frage; aber ich denke, dass sich hier auch viele Fahrer überschätzen, was ihr Können im Offroadbereich angeht. Somit sind Unfälle unvermeidlich und eine Konsequenz davon….leider….
Es gibt aber auch schon diverse Materialschäden von total zerstörten Motorrädern bis hin zu den üblichen Gebrechen der Enduro-Mopeds. Der Event-Chat läuft in den letzten Tagen jeweils so ab 14:00 Uhr heiss, wo Teile, Reifen, Schläuche etc. gesucht werden. Überraschend dabei ist, dass in der Summe der Teilnehmer hier eine gut ausgerüstete Motorradfabrik vorhanden ist. In den allermeisten Fällen hat einer das Teil das gesucht wird, sei es auch noch so exotisch (in meinen Augen 😉). Faszinierend, wie die Community hier funktioniert 👍🏻
Rocket leidet zwar sehr stark (heute 2 Umfaller sowie ein verissenes Vorderrad in einem Wiesenstück, wo die GS mich in weitem Bogen über sie abgeworfen hat (gut, ich war da auch nicht gerade langsam unterwegs 🫣). Rocket weist aber keine sichtbaren Schäden auf und fährt treu weiter. Die Reifen sehen auch aus, als ob man mit einer Schrotflinte darauf geschossen hätte, halten aber auch tapfer durch (Fahre hier mit stark reduziertem Druck von 1.8 Bar)
Mir geht es in Bezug auf die Fitness noch recht gut, einzig die Blattern an der Gashand sind etwas unangenehm.
Roadbook Fahren
Die Navigation mit dem Roadbook funktioniert immer noch recht gut und macht mir richtig Spass. Es braucht hier genau immer die richtige Aufteilung zwischen Fahren und Navigieren, damit das Konzept aufgeht und genau das hängt von vielen Faktoren ab: Geschwindigkeit, Schwierigkeit der Navigationspunkte, Schwierigkeit des Geländes.
Der Tag heute war zwar etwas enttäuschend in Bezug auf das Roadbook Fahren. Es gibt jeden Tag gewisse Abschnitte, wo die grossen und schweren Reisenenduros Passagen mittels einem Track umfahren sollen. Diese Passagen sind zwar auch sehr anspruchsvoll und auch sehr schön, können jedoch aber eben nur ganz gewohnt mittels Folgen eines Tracks navigiert werden. Nach der Umfahrung steigt man dann wieder ins Roadbook ein und fährt damit weiter.
Heute waren die Umfahrungen mittels Track jedoch viel zu lange und der Roadbook-Anteil somit recht klein, was ich sehr schade fand, da es an diesem Event ja eigentlich ums Roadbook Fahren geht….
Bilder vom Tag
Morgen gehts weiter mit Stage-4 der längsten Strecke von 312km