Die erste Stage an der Bosnia-Rally hatte es schon in sich…ich bin zwar auch schon härtere Offradpassagen gefahren, aber im Vergleich dazu, was man hier für Strecken bewältigen darf, echt ein Kindergeburtstag 🙈
Diese doch sehr anspruchsvollen Strecken, gepaart mit der neuen Art zu navigieren mittels Roadbook und das ganze bei teils 37 Grad, hat mich und auch Rocket bis an den Anschlag gefordert…
Dennoch hatte ich schon auch etwas Freude, dass ich es vor der Deadline (war auf 18:00 Uhr festgelegt) ins Ziel geschafft hatte auf 16:51 also etwas mehr als 1h vorher.

Es gibt von dem Tag leider so gut wie keine Bilder von mir…. Ich war genug beschäftigt damit Rocket auf den Reifen zu halten und die teils sehr anspruchsvollen Strecken zu bewältigen; da lag Fotografieren einfach nicht mehr drin. Ich hätte hier zwar sehr gerne gezeigt, wie die Pisten teils ausgesehen haben, denn es hatte wirklich Stücke dabei, hätte man mich gefragt, ob ich da mit GS rauffahren würde, ich hätte vermutlich Nein gesagt 😂
Aber es gehört hier dazu und es wird gefahren, was vorgegeben ist 😬 Ich war selbst etwas überrascht, dass Rocket die Tortur so gut überstanden, aber auch, dass ich das durchhalten konnte. Rocket lag lediglich 2 mal am Boden; einmal ging es ein sehr steiles Waldstück hinauf mit einer ausgewaschenen Rinne, ich war gut unterwegs, bis ich sah, dass da plötzlich 2 Motorräder vor mir am Boden lagen und ich musste anhalten…bin da fast nicht mehr weggekommen.
Das 2. mal bin ich falsch abgebogen im steilen Gelände und beim Wenden habe ich Rocket dann mal schnell schlafen gelegt 🤷🏼♂️
Da ich übrigens teils recht zügig mit Rocket auf dem losen Untergrund unterwegs war - gerade aus, aber auch steile Abfahrten - stellte ich fest, dass eine der grössten Herausforderungen war, die 270kg GS rechtzeitig zum stehen zu bringen um die nächste Kurve im sehr losen Schotter noch zu kriegen ohne einen Abflug zu machen; genau das sind die leichten Endurobikes klar im Vorteil

Mein Heidenau Reifen sieht nach 1 Tag Rally mit 266km so aus, wie sonst nach 1000km bei meinen sonstigen Offroad-Ausflügen 🙊
Es gab heute wieder viele Platten; insbesondere bei Reifen mit Schlauch. Da war ich einmal mehr wieder sehr froh, dass meine bisherigen Reifen auf der GS immer sehr robust waren und bis heute nie kaputt gingen. Der Reifen musste heute so echt was wegstecken!
Leider konnte ich nicht bis zum Ende nach Roadbook fahren. Als ich gegen Ende ein Problem mit der Roadbook-Software hatte, welches ich nicht lösen konnte, musste ich auf GPS-Navigation ausweichen und die Stage über den Track beenden, welchen wir zum Glück auch erhalten haben.
Wie sah der Tag der Stage-1 aus?
Grundsätzlich ein Mix aus Strasse und Offroad, wobei die Strassenstück sehr gering waren und nur als Verbindung der Offroadstrecken genutzt wurden und um wieder mal an eine Tankstelle zu kommen.
Vom Gelände her war folgendes dabei:
- Staubige Schotter-Autobahnen, wo man richtig angasen konnte (sofern man noch etwas sah 😂)
- Steile Auffahrten mit Haarnadelkurven drin und teils mit tiefem und groben Schotter oder an anderer Stelle auch Felsstücke im Boden
- Steile Abfahren (wo es steil rauf ging, gings dann meist auch wieder steil runter 😅)
- Waldpassagen in lehmigen aber meist trockenen Grund
- 2 Wasserdurchfahrten, wobei eine doch recht tief mit lehmigem Boden war
- Teils messerscharfe Felsstücke, welche aus dem Boden ragten
- Single-Trails durch den Wald; völlig zugewachsen, wodurch ich Rocket als Pflug missbrauchen musste. -> Zum Glück hatte ich die Abreissvisiere auf der Endurobrille montiert, welche danach total zerkratzt waren von den vielen Astschlägen in die Brille 🙈
Wie war das Roadbook-Fahren?
Da ich heute ja beides (Roadbook und auch nach Track) gefahren bin, sehe ich den grossen Vorteil der Roadbooks. Man hat neben den eigentlichen Navigationsinformationen auch diverse weitere Informationen zum Gelände, welche man beim Track so nicht auf einen Blick hat. Z.B. hatte ich im Roadbook eine Info, dass beim nächsten Navigationspunkt es steil hinauf ging, worauf ich mich vorbereiten konnte und so nicht überrascht wurde -> Fährt man nach Track, hat man diese Info nicht.
Es lief mit dem Fahren nach Roadbook erstaunlich gut und ich hatte mich nur 2 mal verfahren. Man muss fairerweise aber auch sagen, dass man automatisch als zusätzliche Navigationsinformation auch die anderen Fahrer als Referenz nimmt und sich auch danach etwas orientiert. Einfach verlassen sollte man sich nicht darauf, wenn ein Fahrer vor einem in einen Weg abbiegt, denn es könnte auch der Falsche sein 😅 Ich hatte heute diverse Male Fahrer vor mir, welche abgebogen oder eben nicht abgebogen sind, wo sie das tun hätten sollen, denen bin ich aber nicht gefolgt 😂, sondern richtig abgebogen 😉
Es war ein harter Tag und ich bin doch sehr müde. Somit gehts jetzt ins Bett, damit ich für morgen wieder, wenigstens einigermassen erholt bin. Es wurde nämlich heute im Briefing angekündigt, dass es morgen richtig ernst wird 😂🙈🙈 Als ob das heute nicht schon genug wäre….
Werde es jedoch Morgen ruhiger angehen lassen, auch wenn ich es dann nicht rechtzeitig ins Ziel schaffen werde.