- Wiederaufbau Grundfitness
- Evaluation und Beschaffung eines brauchbaren Navigationsgerätes mit welchem ich auch Roadbooks nutzen kann
- Weitere Modifikationen an meiner GS „Rocket“ zur Optimierung für härtere Geländeeinsätze auf Reisen
- Roadbook-Training (mit Fokus auf Automatisierung von Abläufen bei dieser Navigationsart)
- Grobe Reiseplanung und Detailplanung Anreise an die Bosnia-Rally nach Kupres
Wiederaufbau Grundfitness
Da mir jedoch klar war, dass 1 Woche Offroadfahren im Rally-Modus in teils auch sehr anspruchsvollem Gelände mit sehr langen Fahrtagen über happy Distanzen konditionell nicht einfach so zu machen sind, war somit auch ein Teil der Vorbereitung, die Grundfitness wieder aufzubauen.
Auf dem Programm stand mein bewährtes Erfolgsprogramm aus Fitness-Training, Anpassung Ernährung und Ausdauersport in Form von Joggen.
Naja…ich habe bei dem Vorsatz folgende Feststellungen gemacht 😅:
- Je Älter man wird, wird es immmer zäher die Fitness wieder aufzubauen 🙈
- Ich mochte Fitness-Center schon früher nicht so und es fällt schwer, sich zu motivieren da hin zu gehen 😂
- Da ich noch vor Corona intensiv Trail-Running betrieben haben und Ultras gelaufen bin, kämpfte ich nun beim Joggen daurnd mit meinem Kopf, welcher mir sagte: „Hey warum läufst du so langsam? Du musst schneller laufen“ -> Konnte ich jedoch meinem aktuellen Fitness-Level nicht, da ich mich sonst innert 30min verheizt hätte 😬
Neues Navi mit Möglichkeit für e-Roadbook
Ausgangslage
Ich hatte bis anhin immer nur Garmin-Navigationsgeräte und war damit in Bezug auf Planung mit „Basecamp“ und Navigation zufrieden bis Garmin mit der Einführung des Zumo XT-2 Basecamp beerdigte
als Planungssoftware… Ich hatte also aktuell ein Garmin Zumo XT-2.
Was war mir Wichtig bei der Evaluation und Beschaffung eines neuen Navis, mit welchem ich auch e-Roadbook nutzen konnte:
- Es musste einen grösseren Bildschirm haben, damit im Roadbook-Modus die Navigationsanweisungen (Tulips) einfach zu lesen sind
- Da die GPS-Navigationsfunktionen doch jene sind, welche ich das ganze Jahr für Reisen etc. primär nutze, haben diese Aspekte Priorität. Es musste also zuverlässig Routen geplant und abgefahren werden können.
- Die Steuerung des e-Roadbooks musste über eine Lenkerfernbedienung möglich sein => Das schliesst aktuell schon mal alles aus, was nicht auf Android basiert…!
- Da ich viel gutes von dem Motorrad-Dashboard „DriveModeDashboard“ (kurz DMD2) gehört habe, wollte ich das nutzen
Versuch 1 „Carpe-Iter v4B Tab mit BMW Control Hub“

Nach intensiven Recherchen und Sichtung von Erfahrungsberichten, bin ich dann schlussendlich beim „Carpe-Iter v4B Tablet“ gelandet. Dies in Verbindung mit dem BMW-Control-Hub als
Lenkerfernsteuerung für meine BMW-GS, welche ebenfalls von Carpe-Iter kommt. Gerade aus dieser Kombination vom gleichen Hersteller, habe ich mir erhofft, möglichst keine bis wenig Probleme zu
haben.
Das Gerät selbst und vor allem der Lenkerfernsteuerung, welche es mir erlaubt das BMW-Wheel am Lenker zu nutzen, ergänzt mit 4 zusätzlichen Bedienknöpfe am rechten Lenker, machten eigentlich eine
recht gute Figur. Es gab aber auch Punkte, welche mir aufzeigten, dass die Weiterentwicklung und der Support seitens Carpe-Iter etwas überfordert waren. z.B. war es nicht möglich das Tablet
automatisch ein- und auszuschalten basierend auf der Stromzufuhr vom Motorrad (Anmerkung: Stand heute geht das mittlerweile).
Ich tat mich aber besonders schwer mit den angeschauten Navigations-Applikationen:
- Osmand
- LocusMap
Versuch 2 „Garmin Tread Overland Edition“

Der Preis von dem Gerät lies mich schon laaange überlegen. Finde das Gerät grundsätzlich mit 1300 Euro extrem überteuert; gerade auch im Hinblick, dass man dann doch nicht die perfekte Lösung
hat(z.B. lässt sich dieses teure Gerät nicht am Motorrad versperren….)
Meine Hauptanforderung einer flexiblen und sicher funktionierenden Navigationslösung hat das Overland Edition von Anfang an erfüllt. Es war ja alles eigentlich wie vom Zumo XT-2 her
gewohnt.
Mehrere Tests und Versuche auf dem iPad Routen zu planen mit der Garmin-Tread App und diversen Mails mit dem Garmin-Support habe ich das aufgegeben und plane nun die Routen direkt am
Gerät(Bildschirm ist ja grundsätzlich genug gross)
Vorteile:
- Die Garmin-Navigation funktioniert zuverlässig und ist sehr komfortabel
- Das Gerät mit der Garmin-Software auf Android läuft stabil und zuverlässig (bei Android gar nicht selbstverständlich 😅)
- Meine favorisierte Applikation „DMD2“ läuft problemlos auf dem Gerät
- Zuverlässige Stromversorgung über Pins mit Magnetverriegelung
- Wer es möchte, ist die InReach-Sat-Kommunikation gleich integriert
- Das Gerät kann von ThorkRacing direkt inkl. Der App DMD2 bezogen werden als Paket
- Nicht verschliessbar am Motorrad
- Zusammenspiel Gerät mit Tread-App funktioniert völlig unzuverlässig und ist unbrauchbar! -> Diverse auf der App geplanten Routen, konnte das Gerät entweder nicht berechnen oder sahen völlig anders und chaotisch aus
- Integrierte InReach-Antenne benötige ich nicht zwingend und macht das Gerät halt recht unförmig
- Mit 64GB etwas wenig Speicher (lässt sich aber erweitern mit SD-Speicherkarte)
- Keine vollwertige Android-Version und somit kein Zugang zum Play-Store von Google (Umweg über APKPure zur Installation von weiteren Apps)
- Garmin Tread Overland Edition Navigationsgerät
- Carpe-Iter BMW-Control-Hub Lenkerbedienung
- DMD2 (DriveModeDashboard) App zur Nutzung von Tracks und e-Roadbook
Modifikationen an der R1250GS „Rocket“

Meine GS wurde über die letzten Jahre eigentlich schon recht zur Offroadnutzung optimiert und es waren somit nur noch wenige kleine Aspekte, welche ich in Bezug auf Nutzung für Rally angepasst
habe.
Nachfolgend noch die neu gemachten Anpassungen:
- Soziusfussrasten wurden demontiert und die Löcher mit Schrauben verschlossen (Etwas unnötiges Gewicht einsparen und erhöht die Bewegungsfreiheit mit den Endurostiefeln gegen hinten)
- Nun fixe Demontage des hinteren Mud-Guards und Verschliessung der Schraublöcher
- Montage des neuen Garmin Tread Overland Edition inkl. Verkabelung und Halterung (lässt sich nun schwenken für Stehposition an Rally und Alltagsnutzung)
- Montage des Carpe-Iter BMW-Control-Hub und der zusätzlichen Lenkerfernbedingung mit den zusätzlichen 4 Steuerungen am rechten Lenker
- Neu steht mir ein Gepäcknetz fix am Heck zur Verfügung um mal schnell etwas zu verstauen onRoad (z.B. Regenjacke)
- Meine „alte“ Enduristan 20ltr Tasche steht mir nun als Verstaumöglichkeit am Heck zur Verfügung (Vorteil ist, dass ich so nicht alles im Rucksack mitnehmen muss und die Tasche baut nicht hoch, was mich beim Offroadfahren stören würde)
Überlegt hatte ich mir noch, ob ich in Kupres unten dann den Adventure-Seitenträger demontieren soll oder nicht. Es ist ja doch noch recht Gewicht und ich brauche den Träger ja nicht als solchen an der Rally. Ich werde den aber dran lassen. Denn selbst ohne Gepäck, hat dieser eine doch schon oftmals festgestellte Schutzwirkung für das Motorrad bei Stürzen (Schützt Auspuff, Heck, Blinker, Nummernschild). Und Rocket wird auch mal am Boden liegen, das wird sich nicht vermeiden lassen 😏
- Ersatz alte Protektorenweste durch die von Ortema (besserer Schutz und bessere Belüftung bei heissen Temperaturen)
- Neuer Trinkrucksack, welcher auch noch ein bisschen Stauraum bietet und besser am Körper anliegt
Roadbook-Training
=> Denn eins ist klar! Sind die Augen permanent auf den Roadbook-Anweisungen/Instrumenten, ist der Blick nicht auf das Gelände und den Streckenverlauf gerichtet, was gefährlich ist. Priorität 1 liegt auf Fahren und erst dann kommt Navigation.
Die grosse Kunst, und das macht für mich auch den Reiz vom Roadbookfahren aus, ist eben das Fahren in Einklang mit der Navigation zu bringen um so schnell und sicher im Gelände unterwegs sein zu können und sich dennoch nicht zu verfahren
Ich habe mir mit der Software Rally-Navigator somit selbst ein paar Roadbooks gebaut, welche ich Zuhause vor meiner Haustüre abfahren konnte. Sprich Routen mit einem Mix aus Strasse und Offroad, welche ich schon kannte, habe ich in Roadbooks umgewandelt und mich beim Abfahren mehr auf die Navigation konzentriert und deren Bedienung (weiterblättern, Korrektur Kilometerzähler, Starten und Stoppen des Trackings, Wechsel zwischen Topokarten und Roadbook)
Was das Ganze gebracht hat, wird sich an der Bosnia-Rally zeigen 😂
Planung Anreise Bosnia-Rally
Leider verfüge ich nicht über einen Camper oder Bus, wo ich „Rocket“ einfach reinschmeissen oder aufladen hätte können; abgesehen davon widerstrebt mir das Verladen einer Reiseenduro auch 😉.
Ich musste somit einen Weg finden, wie ich möglichst wenige Km bei der Anreise machen muss um Profil zu sparen. Denn eins war mir auch klar: Ich transportiere sicher nicht Reifen auf dem Motorrad nach Kupres runter um die dann dort zu montieren 😅 Einen Reifenhändler dort unten noch zu suchen um die gewünschten Reifen zu bestellen und dort montieren zu lassen, hatte ich auch keine Lust.
Wie sieht nun die bestmögliche Lösung im Sinne der Sache aus (nicht im Sinne, wie ich es gern hätte 😂😂):
- Anreise mit dem Autoreisezug und Schlafabteil von Feldkirch nach Villach (das erspart mir etwa 600km Fahrt)
- Fahrt von Villach dann mit 2 Übernachtungsstopps nach Kupres, wobei der letzte Übernachtungsstopp kurz vor der Grenze zu Bosnien liegt und ich somit eine entspannte Anreise zur Bosnia-Rally habe.