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Special-1 "Gepäck: Was habe ich mitgenommen? Was davon nicht gebraucht? Learnings?"

 

Da ich gerne aus Erfahrungen lerne; auch in Bezug darauf, was man auf so eine Reise mitnimmt, was davon eigentlich gar nicht braucht, habe ich mir hier Gedanken zum Thema Gepäck gemacht.

Verstaut war alles an folgenden Behältern, welche am Motorrad befestigt waren:

  • 2 Aluseitenkoffer BMW (44ltr & 36ltr)
  • Pro Daypack Tankrucksack von SW-Motech
  • Hecktasche Touratech EXTREME+
  • Rucksack Touratech ZEGApack2 (auf rechtem Seitenkoffer montiert)
  • Werkzeugbox Touratech (an Kofferträger montiert)

Ich habe die Learnings aus meiner letzten grossen Reise in den Balkan hier bereits schon einfliessen lassen. Es war jedoch dennoch recht schwierig einzuschätzen, da die Balkanreise sich im Hochsommer bei ausschliesslich warmen bis heissen Temperaturen abspielte und diese Reise hier sicher bei sehr kalten Bedingungen startete, es aber auch wärmer bis um die 22 Grad werden konnte; dem sehr breiten Temperaturfenster musste ich ja irgendwie Rechnung tragen...


Was habe ich mitgenommen?

linker Seitenkoffer

In dieser Seitentasche, war quasi alles, was ich mit ins Hotel nahm nach einem Fahrtag und ich so alles hatte, was ich brauchte.

  • Tasche mit Ersatzwäsche (Shirt Fahren, Shirt Freizeit, kurze Hosen, Badehose, Thermounterwäsche)
  • Tasche mit Ersatz-Unterwäsche (3 Unterhosen, Socken kurz, Socken lang Freizeit, Socken Fahren)
  • Tasche mit allen Ladekabeln (Ladekabel Helm, Ladekabel iPhone, Ladekabel GoPro, Powerbank, Stromstecker mit USB)
  • Hoodie
  • Handwaschmittel
  • Duschgel
  • Sonnencréme
  • Sack für dreckige Wäsche
  • Wäscheleine
  • Nessessair
  • Schlaftenue (Shorts & Shirt)
  • Freizeitbekleidung gerollt (Jeans, Shirt, Socken, Shorts)
  • Freizeitschuhe
  • Notebook mit Ladegerät in einer Schutzhülle aus Neopren

Im Koffer selbst noch die Regenjacke

Rechter Seitenkoffer

Seitentasche mit Ersatz- und Reparaturmaterial, Ersatzwäsche

  • Flip Flops
  • Warme Softshell-Jacke
  • Tasche mit Ersatzwäsche (Thermobekleidung, kurze Shirts Fahren, Ersatzhose Freizeit, Badetuch Mikrofaser, Ersatzmaske Covid)
  • Reifenfüllkompressor
  • Rolle mit Werkzeug, Isolierband, Gewebeband, Kabelbinder etc.
  • Zigaretten (solange es hatte 😂)

Im Koffer selbst noch:

  • 1.5 ltr. Wasserflasche
  • Regenhose
  • Thermojacke

Hecktasche

Hier sollten vor allem Sachen drin, auf welche ich schnell Zugriff hatte und bei welchen es nicht schlimm ist, wenn sie gestohlen werden -> Tasche blieb immer unverschlossen am Motorrad

  • Capi
  • Sicherheitsweste (musste ich ja mitnehmen, da vorgeschrieben..🤷‍♂️)
  • Grosse Notfall-Apotheke mit diversem Verbandsmaterial etc.
  • GoPro-Zubehör
  • Riegel für Notverpflegung
  • 1 kleine Flasche Eistee (Getränk mit Zucker)
  • Reinigungslappen mit Spray für Helmvisierreinigung
  • Sackmesser
  • Kabelschloss

Tankbag

Den Tankbag mag ich gar nicht als Gepäckverstauung; benötige diesen aber um den Fotoapparat (GoPro) zu verstauen um während der Fahrt Fotos machen zu können.

  • Kugelschreiber
  • Fotoapparat an Schnur gesichert
  • Sonnenbrille
  • Ladekabel iPhone

Sonstiges (Werkzeugbox / Rucksack / im Anzug etc.)

In der Werkzeugbox am Seitenträger hatte ich noch weiteres Notfallmaterial, welches auch im Alltag da drin ist:

  • 3 Spanngurte
  • Reifenreparatur-Set
  • Lappen
  • Diverses Klein-Reparaturmaterial
  • kleine Notfallapotheke

Im Rucksack war grundsätzlich nichts drin, ausser mal temporäre Verstauung von gekauften Wasserflaschen, Regenbekleidung, Thermojacke -> Als ideal als Pufferverstaumöglichkeit, ohne dass diese viel wiegt.

 

Im Anzug hatte ich alle Wertsachen, wie Geldbörse, Telefon, Ausweise etc. und etwas vom wichtigsten -> Trinkbeutel mit Schlauch!


Was habe ich nicht gebraucht? Learnings?

Grundsätzlich hatte ich den rechten Seitenkoffer ja nur mit Material befüllt, welches ich im Alltag nicht brauchte, sowie halt eben auch Sachen, welche man hofft nicht zu brauchen und dennoch mitnehmen sollte (Reifenfüllkompressor, Werkzeug etc.)

Was ich an Ersatzwäsche im rechten Seitenkoffer mitgenommen hatte, habe ich nie gebraucht; primär weil ich meistens dann zu faul war die Sachen nochmals am Abend beim Motorrad zu holen und am nächsten Tag wieder zu verstauen -> Alles was da an Bekleidung also drin war, braucht man nicht wirklich 😉

 

Mit 2 Sätzen Fahr- und Freizeitbekleidung sowie zusätzliche Unterwäsche war ich immer im Stande das Schmutzige mal zu waschen, bevor die 2. Garnitur dreckig war; Man muss so halt regelmässig waschen. Auf solchen Reisen ist das Handwaschmittel wirklich mein bester Freund 😊 Man braucht nämlich einfach viiiieeeel weniger mitzunehmen, wenn man wäscht auf der Reise 😏

 

Folgendes, sind also die Learnings daraus:

  • Mehr als 1 warme Jacke brauchts nicht
  • GoPro-Zusatzmaterial brauche ich nicht, da mir diese Filmerei und gestellten Aufnahmen eh keinen Spass machen 😉
  • Werkzeug kann ich noch besser verstauen und mit der eh montierten Werkzeugbox besser kombinieren
  • Der Rucksack hat sich sehr bewährt, da er einerseits nur als Puffer-Ablage gebraucht wurde, sowie auch super war, wenn ich mal was ohne Motorrad gemacht habe um Sachen mitzunehmen oder mal einkaufen zu gehen
  • Nun alles, was ich jeden Abend brauche in nur 1 Seitenkoffer in der entsprechenden Tasche zu haben, hat sich sehr bewährt! Kein Umpacken mehr am Motorrad bei Ankunft im Hotel, sondern nur Koffer auf, Tasche raus und ab zum CheckIn)
  • Generell noch weniger Ersatzkleider mitnehmen; habe diese ja eh nicht gebraucht und war mir egal, dass ich halt immer die gleichen 2 Shirts an hatte 😜
  • Die Freizeitschuhe benötigen (immer noch 😅) zu viel Platz...möchte mir hier immer noch  Schuhe suchen, welche flacher und leichter sind
  • Sonnencréme brauchts auch in Spanien/Portugal keine im Februar und März 😂🤷‍♂️
  • Flip Flops nächstes mal lieber ins Hauptgepäck, dann würde ich diese mehr nutzen
  • Das Kletterrettungs-Set mit Flaschenzug, Umlenkrollen und kurzem Seil, nehme ich nächstes mal wohl mit -> Nötig für Bergung GS alleine aus schwierigem Gelände
  • Ich wäre immer noch dankbar, wenn Garmin endlich mal eine brauchbare App für ein Tablet zur Verfügung stellen würde als Ersatz fürs BaseCamp, welches ich als Planungssoftware brauche und somit immer das Notebook mitnehmen muss, da diese Software nur auf einem Windows-Rechner läuft -> Obwohl ich schon ein kleines und leichtes Notebook habe, wäre ein iPad einfach halt schon viel kompakter und einfacher zu handhaben.

Ich finde es immer wieder spannend nach so einer Reise zu analysieren, was man eigentlich nicht brauchte und nur durch die Gegend gefahren hat. Gut gewisse Dinge muss man als Alleinreisender einfach mitnehmen um sich selbst helfen zu können, wenn mal etwas schief gehen würde. bzw. etwas reparieren zu können. Mein Reisegepäck wird also weiter optimiert 😉

 

Das ganze Packen wird sich auch wieder verändern, wenn ich mich von den Alukoffern verabschieden und auf die Softtaschen von Lone-Rider umsteigen werde, da sich die zur Verfügung stehenden Volumen (wäre dann nur noch 38ltr und 31ltr) ändern werden


Warum übrigens keine Alukoffer mehr?

Grundsätzlich vom Reisen her bin ich immer noch ein Fan von den BMW-Alukoffern; wäre da nicht die erhebliche Belastung durch die Stürze Offroad!

 

Die Alukoffer hatten für mich folgende Probleme:

  • nach ein paar Stürzen haben sich diese verbogen und sind dann nicht mehr dicht...das eingedrungene Wasser sammelt sich dann als Badewanne im Koffer
  • Einmal bin ich so blöd umgekippt, dass mein Fuss direkt unter einem Koffer landete...dank Offroadstiefel ist meinem Fuss nichts passiert, aber ich war unter 270kg eingeklemmt! Zum Glück hatte ich das andere Bein frei um die GS so weg zu drücken, dass ich den Fuss wieder rausbekam -> Sonst liegt man dann alleine unter Umständen sehr lange in der Wildnis 😏
  • Die Breite der GS ist mit so voluminösen Koffern für gewisse Wege einfach schon fast zu breit um noch durchzukommen -> Single-Trails

Hingegen muss ich den BMW Alukoffern aber dennoch ein grosses Lob aussprechen, da sich diese mit der gegebenen Befestigung am Seitenträger in jeder Situation, selbst wenn die ganze GS auf dem Koffer liegt, immer gut entfernen lassen. Dazu kommt noch, dass die Koffer schon sehr viel aushalten und immerhin ja nicht komplett zerfallen sind, so dass ich das Material weiter transportieren konnte, Komfortabel finde ich dazu halt auch den Umstand, dass sich diese mit dem Fahrzeugschlüssel abschliessen lassen