Das Hotelzimmer heute zu räumen, war nicht so toll...es hatte mir hier wirklich gut gefallen und gerade diese felsige Gegend rund ums Hotel fand ich wunderschön und hätte noch lange hier bleiben können 😊 Aber ja...es ist ja eine Motorrad-Reise 😂
Immerhin darf ich heute wieder sauber mit frisch gewaschenem Anzug auf Hammy rauf hüpfen 😏
Feststellung auf der Reise
Seit ich Zuhause los gefahren bin, hatte ich immer damit zu kämpfen meine Haupt-Innentasche der Koffer (diese und nur diese nehme ich jeden Abend ins Hotel und habe dann alles, was ich brauche dabei) wieder im Zimmer zu packen...es war eine enge Geschichte und musste gut gepackt werden, damit alles Platz hat=> Gestern im Hotel, wo ich auch die 2. Innentasche (mit Reservematerial) mitnahm, bemerkte ich, dass ich Zuhause schon die falsche Innentaschen gepackt hatte....🙈 Die grosse für den linken Seitenkoffer, hatte ich im rechten mit dem wenigen Ersatzmaterial drin und umgekehrt...Na gut...hatte ja 15 Tage so funktioniert 🤣 Hab's dann doch getauscht und siehe da...Platz ohne Ende 😂😂

Es ging gleich nach der Abfahrt direkt in Richtung Offroad mittels TET. Der Start war sehr angenehm; zum Einstimmen lediglich auf Schotterwegen und dann kamen schon ordentliche Auffahrten mit grobem Geröll. Ganz dem Motto Arschbacken zusammen und Gashahn auf, erkämpfte ich mir die Gipfel 😅
Gemein bei einer steilen Auffahrt war, dass gleich oben, noch im Hang ein Sperre mit grossen Steinen gelegt war, wo ich mir einen Weg im abschüssigen Hang drum herum suchen musste. Hammy passte mit Koffern gerade so da durch 😅
Die hügelige Landschaft hier, war sehr schön und auch toll zu fahren.
Es ging dann auf weiteren groben und feineren Schotterwegen durch den Wald weiter. Ich stand dann plötzlich vor einer steileren Auffahrt, welche mit Hölzern, von einem kürzlichen Holzschlag, übersäht war. Echt jetzt? ... Mit voll beladenem 270kg Hammy da rauf?? Half nix...musste mir das zuerst zu Fuss anschauen und dann probierte ich es...

Blieb natürlich hängen und wollte dann retour wieder runter....da kam Sturz Nr. (zähl schon gar nicht mehr)... 🙈🙄
Hammy lag - sorry für die Worte - total beschissen auf der Seite. Das ganze Gewicht lag auf dem schon gebeutelten Seitenkoffer links... -> so aufheben...? Unmöglich!
Es galt nun zuerst den Seitenkoffern unten raus zu friemeln, um dann Hammy aufzuheben und wieder in Spur zu bringen....
Ganz ehrlich...mein Plan funktionierte dann zwar und kriegte Hammy da wieder runter...aber es lies mich langsam zweifeln, ob ich das mit dem Offroadfahren wirklich genug im Griff habe um so weiter zu machen 🤔 (Erinnerung auch an die Schlammgeschichte von Tag 14..). Auf meiner Balkan-Reise im 2019 lief das irgend wie besser...
Da ich sehr reflektierter Mensch bin, nahm ich mir dann kurz die Zeit, die Lage zu analysieren. => Nun ich war nicht auf dem Track des TET, sondern daneben, wie ich dann herausfand! 🤦🏼♂️ Ich fand heraus, auch auf der weiteren Fahrt, dass der eigentliche Track von Untergrund her, hier in Portugal dem selben Schwierigkeitsgrad folgte, welcher mit einer gepackten GS sicher zu fahren war.
Art Gelände von den TET-Tracks als Learning
Hat man also mal herausgefunden, welcher Art Gelände ein TET-Track in einem Land grundsätzlich folgt, ist es erheblich einfacher, da man genau weiss, auf was man achten muss bei Abzweigungen.
Hier hatte ich den Fehler gemacht, dass mein Auge zur Auswahl des Tracks bzw. der Abzweigung, denen vom TET Slowenien folgte, was hier nicht stimmte und in zu schwierigen Ausgangslagen
endeten.
So variieren halt eben die TET-Tracks von Land zu Land, da sie jeweils von anderen Personen erfasst werden.

Nun gut...Sachlage geklärt 😏 Weiter!
Der Offroad-Part war dann auch schon bald vorüber und es ging auf kurvigen Strassen weiter zum südwestlichsten Ende von Europa, wo es wohl "Die letzte Bratwurst vor Amerika" geben sollte...Betonung auf "Geben sollte" 😂 Es gab nämlich keine...die Bude war zu...🤷♂️😂
Es war dennoch schön hier an diesem Touristen-Hotspot und ich nahm mir Zeit ein paar schöne Bilder zu machen und die Aussicht zu geniessen 😊
Kurz darauf kam ich dann auch schon in meinem Hotel für heute an. Es war nichts spezielles, aber ok; insbesondere für den Preis von 37 CHf.
Was weniger schön war, ist die Tatsache, dass das Hotel kein Restaurant hat, wie in der Beschreibung auf Booking erwähnt! Etwas blöde, da das Hotel irgendwo in der Pampa war...Somit musste ich zu Fuss was suchen gehen und lief so auch noch ein Stück bis ich eine Pizzeria fand 😉
Das Notebook nahm ich zum Glück gleich mit, wodurch ich hier in dieser Pizzeria auch gleich diese Zeilen schreiben kann.
Es wird weiter gehen...auch Offroad und ich lasse mir das nicht nehmen von ein paar Rückschlägen 💪🏼
Ich muss aber auch langsam etwas auf die Zeit schauen....lange werde ich in Portugal nicht mehr verweilen können und schon bald mache ich mich auf den gemächlichen Rückweg. Sprich den weitest entfernen Punkt von Zuhause habe ich somit fast schon erreicht 😏
Lets go...further and further away, further and further 😊
Hammy
Ich bin immer wieder ein Fan der BMW R 1200/1250 GS! Auch Hammy, wie sein Vorgänger auf der Balkan-Reise im 2019 Jerry, haben mich bis heute nie, wirklich nie im Stich gelassen! Der einzige Grund, warum ich Jerry (meine 1. BMW 1200 GS) damals her geben musste, war aus versicherungstechnischen Gründen, weil die das Motorrad als wirtschaftlichen Totalschaden deklariert hatten. Gefahren ist die GS noch problemlos!
Ich habe meinen GS'en so viel zugemutet...unzählige Stürze....sogar Abflüge auf der Strasse mit 90km/h im Vollregen. Nichts konnte Sie stoppen und sie liefen immer noch, dass ich meine Reise fortsetzen konnte. Es ist echt ein tolles Motorrad, Hammy ist da keine Ausnahme, sondern die Regel 😊💕 Die Bindung zu Hammy war bis zu dieser Reise nie so stark, wie jene damals zu Jerry; nun ist das anders 😊 Nun haben wir auch zu 2. sehr schwierige Situationen gemeistert und werden auch noch weitere müssen/dürfen 😏
Sorry...ich bin ganz und gar kein materialistischer Mensch! Einen Gegenstand so zu vermenschlichen, widerstrebt mir grundsätzlich und finde ich Quatsch. Und doch...ist es mit dem Motorrad was anderes...es ist doch eine Art "Abenteuer-Partnerschaft" ganz nach dem Prinzip "Nehmen und Geben". Sprich schaue ich gut zu Hammy, wird er mich auch eher nicht im Stich lassen.
Eckdaten zur Tages-Etappe
- Strecke: 218 km
- Offroad: mittel (wenn man dem richtigen Track folgt 😂)
- Unterkunft: Hotel Vale Da Telha P